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Das Leben in Stuttgart wird vielseitiger. Die Bewohnerschaft in den einzelnen Quartieren wie auch in der Gesamtstadt verändert ihr Gesicht im Zuge von demografischem Wandel und dem Zuzug von Menschen zunehmend. Die Bandbreite an verschiedenen Interessen sowie die vielen unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründe bringen neue Anforderungen an das Zusammenleben mit sich. Wie kann im Kontext dieser Veränderungen ein nachbarschaftliches Miteinander entstehen? Unserer Meinung nach durch ein Projekt wie Salz & Suppe, das die Vielfalt an Sichtweisen und Erfahrungen zum Thema und damit zur Diskussion macht.

Aktuelle Themen, wie die Integration von Flüchtlingen oder die Situation auf dem Wohnungsmarkt, betreffen alle Gesellschaftsschichten – vom Arbeitssuchenden über den Hausmann bis zum Manager. Diese Fragen bilden die Klammer, die uns Stadtbewohner zusammenbindet.

Die Menschen tragen dazu bei, wie sie in dieser Stadt miteinander umgehen und leben möchten. In diesem Sinne benötigen wir für eine lebendige, offene und solidarische Stadt eine neue Gesprächskultur über bestehende gesellschaftliche und räumliche Grenzen hinweg.

Das Ziel von Salz & Suppe ist es, diesen Prozess zu fördern und die unterschiedlichsten StuttgarterInnen an einen gemeinsamen Tisch zu bringen. Dabei steht die erfolgreiche Vernetzung ganz unterschiedlicher StadtbewohnerInnen Stuttgarts und die Förderung eines gesellschafts- und stadtteilübergreifenden Dialogs im Vordergrund.

Das Projekt Salz & Suppe bietet allen interessierten StuttgarterInnen die Möglichkeit sich mit ihrer Persönlichkeit und ihren individuellen Erfahrungen in den Dialog über diese Stadt einzubringen. Alle BürgerInnen können sich als TeilnehmerInnen ab Februar 2016 über die Projektwebseite www.salz-suppe.de sowie über Flyer bewerben, die an öffentlichen Orten wie beispielsweise Bürgerzentren oder Bibliotheken ausliegen.
An mehreren Quartiers-Kochrunden kommen jeweils sechs BürgerInnen zusammen, die ganz unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen vom Manager über den Flüchtling und den Alleinerziehenden bis hin zum Studenten repräsentieren. Neben einer Auftakt- und Abschlussveranstaltung wird in vier Runden im Juni 2016 gekocht, gegessen und in entspannter Atmosphäre über aktuelle, stadtbezogene Herausforderungen gesprochen. Einzelne TeilnehmerInnen laden als Gastgeber zu einem Essen in privatem Rahmen ein. Als Gastgeber erhalten Sie eine finanzielle Unterstützung. Auch öffentliche Orte mit Küche im Stadtteil stehen zur Verfügung.

Welche Themen stehen im Mittelpunkt bei Salz & Suppe?
Für die Kochgruppen stehen folgende Leitthemen zur Auswahl:

  • Integration und Zuwanderung
  • (Bezahlbarer) Wohnraum
  • Öffentlicher Nahverkehr
  • Zusammenleben von Jung und Alt
  • Freizeit und Erholung in der Stadt
  • Gesundes urbanes Leben

Über persönliche Erfahrungen und individuelle Einschätzungen sollen diese Themen angesprochen und diskutiert werden. Lassen sich gemeinsame Positionen oder gar ganz neue Lösungsansätze herausarbeiten? Wir sind gespannt!

Seit Anfang Februar ist die Salz & Suppe-Webseite mit allen wichtigen Informationen rund um das Projekt online. Zeitgleich können sich Interessierte ab diesem Zeitpunkt für die Teilnahme anmelden.

Mit dem Start der Webseite wird Salz & Suppe über lokale Medien und weitere Kanäle wie beispielsweise die städtische Facebook-Seite wie auch über Plakate, Flyer und durch die Partnereinrichtungen vor Ort bekannt gemacht.

Im Anschluss an den Anmeldeschluss am 31. März findet die Zusammenstellung der Kochgruppen mit je sechs Teilnehmenden durch das Projektteam statt. Die Ausgewählten erhalten eine Teilnahmebestätigung per E-Mail oder Anruf.

Am Donnerstag, den 12. Mai findet dann die festliche Auftaktveranstaltung im VHS Treffpunkt Rotebühlplatz – Stadtmitte mit allen Teilnehmenden statt. Dabei lernen sich die Kochgruppen kennen und erfahren weitere Informationen über den Ablauf und das Projekt allgemein.

Die vier Kochrunden finden über den Juni hinweg statt. Diese sind jeweils mittwochs zwischen dem 1. und 22. Juni vorgesehen. Zum ersten Mal treffen sich die Kochrunden in einem Stadtteilzentrum in ihrer Nähe.

Am Donnerstag, den 14. Juli kommen alle Teilnehmer der Kochgruppe zu einem großen Abschlussessen zusammen bei dem die Ergebnisse aus den Kochrunden präsentiert werden, die anschließend in einem Buch zusammengefasst und dem Gemeinderat präsentiert werden.

Die Ergebnisse, die sich aus den Kochrunden entwickeln, können so vielseitig und bunt sein, wie ihre TeilnehmerInnen. Es könnten beispielsweise gemeinsame Anforderungen formuliert, neue gesellschaftliche Lösungsansätze entwickelt oder gar zusammen Initiativen und Aktionen angestoßen werden. Oder aber es bilden sich einfach nur persönliche Kontakte zwischen den TeilnehmerInnen über das Projekt heraus.
Die Gesprächsprozesse und die daraus abgeleiteten Ergebnisse werden in einer Publikation dokumentiert. Diese wird den TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt und dient der Landeshauptstadt Stuttgart als Informationsgrundlage. Die Ergebnisse werden durch die Verwaltung aufbereitet, Anforderungen geprüft und darüber hinaus im Gemeinderat vorgestellt.
Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklung werden die Ergebnisse aus Stuttgart bundesweit bekannt gemacht. Das Modell wird bewertet und anderen Kommunen als Leitfaden zur Verfügung gestellt. Wer weiß, vielleicht finden weitere Salz & Suppe Kochrunden in Stuttgart oder anderen Städten statt!
Mit dem Projektaufruf „Städtische Energien – Zusammenleben in der Stadt“ suchte die Nationale Stadtentwicklungspolitik im November 2014 nach beispielhaften Projekten für innovative Formen des Zusammenlebens in Stadt und Quartier mit Impulsen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Das Vorhaben der Landeshauptstadt Stuttgart unter dem Titel „Salz & Suppe – Milieuübergreifender Dialog Stuttgart“ wurde als eines von sechzehn Projekten unter bundesweit 250 Bewerbungen ausgewählt und wird damit bis Ende 2017 durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit finanziell zu 50% gefördert. Die weiteren 50% werden durch die Landeshauptstadt getragen.
Hinter Salz & Suppe steckt ein junges, engagiertes Projektteam aus zwei Mitarbeitern des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung der Landeshauptstadt Stuttgart und einem Büro-Netzwerk, das an dem Konzept und der Umsetzung dieses ungewöhnlichen Formats arbeitet.
Für das Gelingen von Salz & Suppe leisten darüber hinaus zahlreiche Projektpartner und Unterstützer einen wichtigen Beitrag.

Pressebild_Salz_Suppe_Team

Birgit Kastner (Stadt Stuttgart), Carlos Garcia-Sancho (Studio Dos), Ulrich Dilger (Stadt Stuttgart), Felicitas Grupp (Studio Dos), Frieder Hartung (Studio Dos), Kerstin Straub (Studio Dos) und Michael Maier (Studio Dos, nicht im Bild)