Am vergangenen Mittwoch haben sich die Stuttgarter Kochgruppen nun schon zum dritten Mal getroffen. Nach dem gemeinsamen Kochen und Essen, tauschten sich die TeilnehmerInnen beim Nachtisch wieder rege über das Stadtleben aus. Die Aufgabe der Gruppen an diesem Abend war es, ganz konkrete Projektideen zu entwickeln, die das Zusammenleben in den Bezirken verbessern sollen.
An jedem Kochabend haben die TeilnehmerInnen jeweils ganz unterschiedliche Erfahrungen sammeln können: Am ersten Kochabend ging es allgemein um die “Wahrnehmung” ihres Bezirks. Am zweiten Kochabend stand die Entwicklung einer positiven “Zukunftsvorstellung” für den Stadtbezirk im Mittelpunkt. Das dritte Treffen sollte dann alle TeilnehmerInnen wieder mit beiden Beinen auf die Erde bringen. Aus den bisher diskutierten Leitthemen, mit kleinen und großen Visionen, sollte nun ein handlungsorientierter Ansatz entwickelt werden, der einen Beitrag zur Verwirklichung der Zukunftsvorstellung leistet.
Dabei wurden verschiedene Kriterien in den Blick genommen: Wofür ist am meisten Energie vorhanden? Welche Ideen sind möglichst realistisch? Welche haben eine besonders große Wirkung? Bei dieser gemeinsamen “Ideenentwicklung” machten sich die Gruppen auf die Suche nach kreativen und umsetzbaren Lösungsalternativen.
Doch wie kommt man von einer weit entfernten Vision zu greifbaren und umsetzungfähigen Vorschlägen? Auf dem oberen Bild sehen wir unsere Beispiel-TeilnehmerInnen am dritten Kochabend. Diese virtuelle Runde hatte beim letzten Termin ein gemeinsames Zukunftsbild von einer großen, neuen Bibliothek im Bezirk entwickelt. Diese neue Bibliothek sollte in einem spektakulären Gebäude sein, das ein Auditorium hat, rund um die Uhr für alle offen ist und mit erneuerbare Energien versorgt wird. Um solch ein Projekt zu realisieren, braucht es jedoch viele verschiedene Dinge wie beispielsweise Arbeitskräfte, Baugenehmigungen, die Abstimmung mit mehreren Behörden sowie eine große Portion an Ausdauer. Ein ganzes Stück Arbeit, das für die Gruppe so nicht zu stemmen war. Da kam die Frage auf: Gibt es nicht auch eine kleinere Lösung für eine Bibliothek, um auf der Nachbarschaftsebene Impulse zu setzten? Nach einigem Hin und Her kam die Idee des Büchertauschregals am Stadtteilzentrum auf.
Die Umsetzung schien hier ganz einfach: Eine Teilnehmerin hatte einen alten Schrank zu Hause, ein anderer Teilnehmer viele alte Bücher zu verschenken und wieder ein Anderer zeigten sich bereit, den Schrank zu streichen und zu dekorieren. Und schon waren alle mit der Umsetzung des Projekts Büchertauschregal beschäftigt.
Und wie sehen die Ideen unserer realen Stuttgarter Gruppen aus? Erste Einblicke findest Du auf den Seiten der jeweiligen Kochgruppen. Einen ganz individuellen Einblick in die Kochgruppe 5 (Süd/Degerloch) gibt Teilnehmerin Oliva auf ihrem Blog stadtraumleben.de. Vielleicht sind ja auch ein paar Ideen für Euren Stadtteil dabei?