Stadtentwicklung am Esstisch wie kommt man auf so eine Idee? Wir fragen Ulrich Dilger, einer der Initiatoren des Projekts Salz & Suppe.
“Die Ursprungsidee kam aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus. Meine Frau und ich sind vor kurzem umgezogen und fast die einzigen Deutschen im Wohnblock. Meine Frau hat es nach der Geburt von unserem Sohn nicht geschafft, regelmäßig zu kochen. Unsere kurdische Nachbarin hat deshalb immer türkisches Essen vorbeigebracht und wir ihr dann irgendwann auch was typisch Deutsches. So ist ein enger und sehr freundschaftlicher Austausch entstanden, der mich auf die Idee mit den Kochrunden gebracht hat. Denn aus meiner täglichen Arbeit als Stadtentwicklungsplaner weiß ich, dass selbst wenn Menschen aus unterschiedlichen Gruppen eng zusammenleben, beispielsweise im gleichen Viertel oder gar im Haus, nicht immer zwangsläufig auch ein Austausch stattfindet. Dieser Austausch ist aber für eine nachhaltige Stadtentwicklung wichtig. Wir Stadtplaner fragen uns dann immer, wie man die unterschiedlichen Gruppen der Stadt noch besser in Kontakt bringen kann. Welche Räume wir noch schaffen oder gestalten können, damit sich Menschen aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen dort treffen und austauschen. Durch meine eigene Erfahrung mit unseren Nachbarn ist mir klar geworden, dass es eigentlich am besten über das Essen und den Austausch am Esstisch funktionieren kann. Mit dieser Idee haben wir uns im November 2014 um die Ausschreibung der Nationalen Stadtentwicklung zum Thema „Städtische Energien – Zusammenleben in der Stadt“ beworben, und sind am Ende dann als eines von 16 Förderprojekten bundesweit unter 250 Bewerben ausgewählt worden.”
Hattest Du eine ähnliche Erfahrung? Hast Du mal für Deine Nachbarn gekocht? Oder deren Kochspezialitäten gekostet? Wenn du Lust auf gemeinsames Kochen hast melde dich gleich an!